Perlenträume
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Perlenträume
Wissenswertes zur Symbolik der Perle Die Perle, wegen ihrer Schönheit seit alters als Schmuck weit verbreitet, findet sich auf zahlreichen antiken Kunstwerken, auf Kleidern und Kirchengewändern, ebenso auf christlichen Fresken, Mosaiken oder auf Skulpturen. In Mitteleuropa verwendete man seit dem 13. Jahrhundert kostbare Glasperlen für Schmuck und Stickereien. Wegen seines zart schimmernden Glanzes wird die Perle als “mondhaft“ und “weiblich” betrachtet, wobei die runde Form als Hinweis auf Vollkommenheit gilt. Die Seltenheit perfekter Perlen und ihre Verschlossenheit in der bergenden Muschel machte sie in der spätantiken Gnosis zum Symbol verborgener Erkenntnis, Weisheit und Erleuchtung. In der Steinzeit trug man Perlen als Amulette oder Talismane, da man ihnen häufig magische Fähigkeiten zusprach. Archäologische Funde belegen, dass bereits die alten Mesopotamier und Inder vergoldete Halsketten aus Perlen trugen. Noch heute sind Perlenstickereien auf Gürteln, Taschen, Kleidung bei den Indianern Nordamerikas und bei vielen afrikanischen Stämmen weit verbreitet. Der Johannes-Apokalypse zufolge bestehen die Tore des “himmlischen Jerusalem“ aus Perlen (im englischen Sprachraum sind die “pearly gates“ Synonym der Pforten des Himmels), Perlenkränze wie Perlenketten symbolisieren die Vielfalt göttlicher Kräfte sowie die Integration verschiedener Elemente zu einer machtvollen Einheit. In Altpersien galt die klar schimmernde, weiße Perle als Symbol der Jungfrau; in der griechischen Antike galt die Perle als Symbol der aus dem Meeresschaum geborenen Aphrodite (Venus). In der altchinesischen Symbolsprache galt die Perle als eines der “acht Kleinodien” und bedeutete Kostbarkeit und Reinheit. Tränen wurden - ähnlich wie im europäischen Sprichwort “Perlen bedeuten Tränen“ - als Perlchen bezeichnet. Aus dem osteuropäischen Sprachraum ist folgender Spruch belegt: “Die Perlen, an die wir glauben, bringen uns mondsilberne Tränen, aber Tränen der Freude.“ Trotz ihrer Assoziation mit Tränen gelten die Perlen allgemein als Symbole der Tugend und der Erkenntnis, die - so eine mittelalterliche Weisheit - “die lebendigen Geister, die von Herzen kommen, stärken.“
Kathja Schuler Glasperlenmacherin